Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit und deren Bedeutung für Einzelunternehmen


Der uns bevorstehende wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Wandel ist ziemlich komplex. Und das hat Auswirkungen auf unser Denken und unser Tun. Politisch, privat und im Unternehmen. EinzelunternehmerInnen sind oftmals ExpertInnen für vernetztes Denken & Wirtschaften. Sie können in der bevorstehenden Transformation eine Vorreiterrolle spielen. 

Wieso sollten sich Einzelunternehmen mit den 3 Säulen der Nachhaltigkeit beschäftigen?

Wir Menschen wussten schon 1987, dass wir unsere Wirtschafts- und Lebensweisen den Grenzen des Planeten anpassen werden müssen. Die Grenzen des Wachstums wurden seither oft und vehement aufgezeigt. Zuletzt im Pariser Klimaschutzabkommen 2016. Das Ziel ist klar und in der Mitte der Gesellschaft angekommen: wir müssen unsere Wirtschafts- und Lebensweisen dekarbonisieren. Innerhalb der nächsten 20 Jahre. Am besten wäre innerhalb der nächsten 8!

Dafür braucht es nicht nur politische Rahmenbedingungen, sondern einen Wandel auf allen Ebenen. In Kommunen und Bezirken, in Schulen und Vereinen und in großen und kleinen Unternehmen. Auch in Einzelunternehmen. Unser CO²-Ausstoß und eng damit verbunden unser Energie- und Materialdurchsatz muss in den nächsten Jahren um ca. 80% gesenkt werden. Das ist nicht Business as usual. Das ist riesig.

Über 50% der österreichischen Firmen sind Ein-Personen-Unternehmen (EPUs). Der Frauenanteil ist mit ebenfalls über 50% überdurchschnittlich hoch. Das heißt von den über 300.000 Einzelunternehmen werden über 150.000 von Frauen geführt. (Quelle) Und das sind viele Menschen und viele Frauen. Und somit ein riesiges Potential an Veränderungskraft und Gestaltungswille. Denn Frauen wirtschaften nicht nur anders als Männer. Oft systemischer & kooperativer. Auch die Klimarevolution ist stark weiblich geprägt. 60-70% der Menschen, die im Rahmen von Fridays for Future auf die Straße gehen sind Frauen. (Quelle)

Was sind die 3 Säulen der Nachhaltigkeit?

Die Welt in der wir leben wird zunehmend komplexer. Und es gibt keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen. Die Frage, wie wir die Umgestaltung unserer Lebensweisen hin zu einer dekarbonisierten Welt schaffen können, erlaubt keine eindimensionale Antwort. Das Bild der "3 Säulen der Nachhaltigkeit" gliedert die Antworten in 3 Themenfelder: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft.

  • Ökologie: Was müssen wir tun um den Planeten resilient zu erhalten? Wie verhindern wir die Klimakatastrophe und das Artensterben.
  • Ökonomie: Wie muss unser Wirtschaften zukünftig ausschauen? Wie können wir Materialien und Energien einsparen und Abfälle vermeiden oder wiederverwenden?
  • Gesellschaft: Wie schaffen wir entsprechende Bildungsangebote und Gestaltungsräume für alle und welche sozialen Netze braucht es in unserer Gesellschaft?

Von der Säule zur Matrix: Was liegt zwischen den 3 Säulen der Nachhaltigkeit?

Diese 3 Bereiche werden als die 3 Säulen der Nachhaltigkeit bezeichnet. Und diese müssen wir mitdenken. Immer. Beruflich und privat. 

Und das ist noch nicht alles ...

Das Bild der 3 Säulen der Nachhaltigkeit zeigt drei große Themenfelder auf. Etwas Wichtiges wird nicht gezeigt. Unsere Welt besteht nicht nur aus Säulen, sondern auch aus Systemen und Zusammenhängen. Zwischen und hinter den 3 offensichtlichen Zukunftsbaustellen Ökonomie, Ökologie und Soziales tun sich weite Felder der Veränderung auf. Wissensmanagement, Kommunikation, Chancengleichheit, Aufmerksamkeit, Work Life Balance, Lebenslanges Lernen, Kooperation, Partizipation und viele weitere sind themenübergreifend wichtig. Nachhaltige Veränderung bedeutet nicht nur, die Themen innerhalb der Säulen abzuarbeiten. Nachhaltige Veränderung bedeutet einen ganzheitlichen systemischen Wandel. Und der muss interdisziplinär gedacht werden und die Säulen miteinander verbinden. 

9 Einstiegsfragen für Einzelunternehmen

Was bedeutet diese ganzheitliche Betrachtung nun für mich und mein Einzelunternehmen? Wie kann ich mein Unternehmen auf Basis der 3 Säulen der Nachhaltigkeit zukunftsfit machen und aktiv etwas zum Klimaschutz beitragen? Folgende Fragen dienen der Selbstreflexion. Wenn Sie alle Fragen mit JA beantworten können, ist ihr Unternehmen schon mal grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet. Wenn nicht, dann worauf noch warten?

ÖKONOMIE
Ökonomisch muss sich mein Business rechnen, soviel ist klar. Aber was ist mit meinen Gewinnen? Und mit den Energien und Ressourcen, die ich einsetze?

  • Wie investiere ich mein Geld und was passiert mit meinen Gewinnen? Kenne ich mich aus mit nachhaltigem Investment?
  • Habe ich das Einsparungspotential an Strom, Energie, Papier, Schadstoffen und Materialien in meinem Unternehmen bereits ausgeschöpft?
  • Ist mein Geschäftsmodell bereits nachhaltig? Oder sollte ich dieses in den kommenden Jahren weiterentwickeln, wenn ja wie?

ÖKOLOGIE
Wir sprengen bereits die Grenzen unseres Ökosystems. Nicht nur klimatisch. Der Verlust der Artenvielfalt ist eine ebenso große Bedrohung für unsere Kinder und Enkelkinder.

  • Habe ich die ökologischen Auswirkungen meines Unternehmens bereits minimiert? Nämlich die, die sich nicht rechnen?
  • Setzte ich in meinem Umfeld biodiversitätsfördernde Maßnahmen? D.h. achte und fördere ich die Lebensräume für Insekten, Bienen, Wildtiere und Co.? 
  • Bewege ich mich CO2 neutral fort, also weitgehend ohne Benzin, Diesel und Kerosin?

GESELLSCHAFT
Bin ich mir meiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und lebe ich sie entsprechend? Und wenn jedes Unternehmen nur der Schatten seiner Führungskraft wäre: werfe ich einen nachhaltigen Schatten auf mein Einzelunternehmen?

  • Bezahle ich meine Kooperationspartner fair? Auch die Putzkraft und den Babysitter?
  • Rede ich über die Notwendigkeit des Wandels mit anderen? Unterstütze ich positive Veränderungen durch meine Kommunikation mit anderen?
  • Werfe ich einen nachhaltigen Schatten auf mein Unternehmen? Lebe ich als Mensch nachhaltig und bin ich somit ein Vorbild für andere und eine glaubhafte Führungskraft in Zeiten des Wandels?

Einzelunternehmen können einen signifikanten Beitrag zum nachhaltigen Wandel beitragen. Geförderte Unternehmensberatungen helfen Ihnen dabei, ihr Unternehmen weiterzuentwickeln. Kostengünstig und kompakt. Möchten Sie ihr Einzelunternehmen auf Basis der 3 Säulen der Nachhaltigkeit ausrichten? Ich beantworte gerne Ihre Fragen. 

Maria Lackner

Maria Lackner ist Unternehmensberaterin, Auditorin für das Gütesiegel Beruf und Familie, Prozessbegleiterin und systemische Coachin. Ihre Herzensthemen sind Effizienz, Resilienz, Vereinbarkeit und Nachhaltigkeit.

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